POUR LE MEILLEUR ET POUR L'OIGNON!

Frankreich, Niger 2008 – Regie: Sani Elhadj Magori – haussaOmeU dt. eingespr.

Das Dorf Galmi in Niger. Heimat des Regisseurs - und einer violetten Knolle, die als wichtiges Exportgut auf den Märkten Westafrikas landet. Viele Bauern leben in der extrem trockenen Region vom Zwiebelanbau. Ihr Schicksal hängt von der Ernte ab - und von Kaufleuten aus den Nachbarländern, die den Markt beherrschen und die Kurse bestimmen. Kurse, die sich auch auf das Schicksal von Salamatou und Adamou auswirken: die beiden warten nun schon zwei Jahre auf ihre Hochzeit, weil Yaro, Vater der Braut und Zwiebelbauer, die erforderlichen Mittel nicht aufbringen kann. Die Familie des Bräutigams will sich nicht länger gedulden, der Dorfklatsch blüht, und die Verlobten haben nur einen Wunsch: endlich die traditionelle Zeremonie vollziehen und in die Stadt aufbrechen, im Gepäck die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Und Yaro will es ja auch: das Glück seiner Tochter! Er muss mehr produzieren und zu höheren Preisen verkaufen ... Sani Magori, gelernter Agronom, zeigt funktionierende afrikanische Dorfstrukturen, aber auch die Abhängigkeit des nigerischen "Zwiebel-Prekariats" von Spekulanten.

Prix Jean Rouch, Niamey, Niger 2008

Englischer/Originaltitel: For the Best and For the Onions!. Kamera: Malam Saguirou, Salissou Rabé. Ton: Abdoulaye Adamou Mato, Ali Ibrahim. Schnitt: François Pit. Produktion: Adalios / Dangarama. Produzent: Adalios. Länge: 52 min.

WASTE

Indien 2009 – Regie: Parasher Baruah – OmeU

Die Freunde Santosh, "der Wissenschaftler", Sameer und Salman sind drei von etwa 1,2 Millionen Kindern, die in Mumbai als Müllsammler leben. Tagtäglich durchkämmen sie den größten Slum Asiens, waten knietief durch den Morast auf der Suche nach Wiederverwertbarem. Ihre Ware liefern sie in dem riesigen, inoffiziell betriebenen Recyclinghof von Dharavi ab. Der Verdienst reicht gerade für Unterkunft und Nahrung. Aber die Jungen haben Träume. Wenn sie groß sind, hoffen sie Arbeit zu finden - für eine Zukunft jenseits des Mülls. Zunächst jedoch ist ihre Gegenwart gefährdet durch die drohende Schließung von Indiens größter Recycling-Anlage, in der 6.000 Menschen täglich rund 8.000 Tonnen Müll verarbeiten. Der junge Regisseur Parasher Baruah wirft einen unvoreingenommenen Blick in ein bedrohtes Slum-Wirtschaftsunternehmen, in dem aus Alltags-Abfall neue Produkte entstehen - Zuliefermaterial für die Groß-Industrie. Vor allem aber zeigt er Kinder wie Santosh, ohne die Mumbai im Müll ersticken würde. Für ihre Arbeit bekommen sie keine Anerkennung - ihrer kindlichen Kreativität, ihrem Spieltrieb und ihrem Überlebenswillen tut das jedoch keinen Abbruch.

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Aktueller Artikel über den Dharavi-Slum und "Waste" bei jetzt.de

Englischer/Originaltitel: Waste. Autor: Parasher Baruah. Kamera: Parasher Baruah. Ton: Niraj Gera. Schnitt: Arindam Ghatak. Produktion: InfoChange India. Produzent: Hutokshi Doctor, Parasher Baruah. Länge: 37 min.

  • Dienstag
    12.05.2009
  • 17:00
  • Carl-Amery-Saal, Gasteig