DOK.edit Award – presented by Adobe 2022:

Lange Zeit galt: Der fertige Film entsteht am Schneidetisch. Auch wenn die Arbeitsprozesse mittlerweile digitalisiert sind, bleibt die Montage eine der zentralsten und kritischsten Phasen in der Entstehung jedes Dokumentarfilms. Um die Bedeutung der Montage im Dokumentarfilm hervorzuheben, wird mit dem DOK.edit Award – presented by Adobe 2022 zum zweiten Mal ein Schnittpreis beim DOK.fest München verliehen.

Der Preis wird gestiftet von Adobe und ist mit 5.000 Euro dotiert. Als Teil des neuen Programmfokus „Re:arranging Reality“ dreht er sich um die Postproduktion von Dokumentarfilmen und wurde in Kooperation mit dem Unternehmen Adobe entwickelt. Nominiert sind reihenübergreifend Filme mit herausragender Montageleistung.

 

Preisträger.innen 2022: DAUGHTERS von den Editorinnen Åsa Mossberg und Line Schou

Schweden/Dänemark 2022, Jenifer Malmqvist, 90 Min.

Sofia, Hedvig und Maja waren noch Kinder, als ihre Mutter sich entschied, aus dem Leben zu gehen. Über zehn Jahre lang beobachtet und hört Regisseurin Malmqvist ihren Protagonistinnen zu, wie sie trauern, erinnern, ihr Trauma reflektieren und über das Unaussprechbare reden: den Suizid eines Elternteils. Eine einzigartige Langzeitbeobachtung über das Tabuthema.

 

Jurybegründung

„Der Schnitt des Films nimmt uns an die Hand, indem er die verschiedenen Zeitabschnitte miteinander verwebt, Lücken lässt und sogar Sprachlosigkeit zulässt", so die Jury in ihrer Begründung. „Åsa Mossberg und Line Schou ist es gelungen, die verschiedenen Phasen der Verarbeitung dieser schmerzhaften Erfahrung zu einem fließenden Ganzen zu verweben. (...) Der Filmschnitt führt uns mit großem Respekt und Feingefühl an diese traumatischen Erinnerungen heran und nimmt uns für die Dauer des Films mit auf diese Reise, auch wenn der Prozess ein lebenslanger bleiben wird."

 

Die weiteren Nominierten

SOLDAT AHMET
Österreich 2021, Jannis Lenz, 76 Min.
Schnitt: Jannis Lenz, Roland Stöttinger, Nooran Talebi

Als Kind wollte Ahmet Schauspieler werden. Zur österreichischen Armee zu gehen, bot mehr Sicherheit. Er boxt, ist durchtrainiert und kontrolliert. Aber nun spielt er den Stanley in „Endstation Sehnsucht“ und muss lernen, Gefühle zu zeigen. Eine vielschichtige Identitätssuche, zugleich ein wunderbar vertontes Spiel mit Stereotypen und Rollenbildern.

 

ULTRAVIOLETTE AND THE BLOOD-SPITTERS GANG
Frankreich 2021, Robin Hunzinger, 74 Min.
Schnitt:
Benoît Quinon

Sie liebten sich zwei Sommer lang: Marcelle und Emma begegnen sich in den 1920er Jahren, müssen sich trennen, und leben ab sofort in getrennten Welten. Emma verkörpert den Intellekt, Marcelle die Liebe – und ist todkrank. Werden sie sich noch einmal wiedersehen? Eine berührende, verbotene Liebesgeschichte in Briefen und Found Footage aus Schwarzweißfilmen.

 
 

Wir bedanken uns bei unserem Preisstifter und Partner:

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