Preisträger DOK.fest 2014

Wir gratulieren allen Gewinnern auf dem DOK.fest 2014! Die Preisträger und Jurybegründungen finden Sie hier.

Hier die Gewinner: 

VIKTOR DOK.international 2014 gestiftet von Sky, dotiert mit 10.000 Euro:

SEE NO EVIL von Jos de Putter

Jurybegründung:
„Ein eindringlicher Film mit einer intelligenten experimentellen Ton- und Bildstruktur. Ein brillantes Filmstück, das die Menschen in den Hintergrund stellt und dabei Bände über die Menschheit spricht. Für den innovativen Einsatz dokumentarischer Mittel im Kino verleiht die Jury den Viktor DOK.international an SEE NO EVIL von Jos de Putter.“

Jury:
Melissa Lindgren (Kuratorin, Tempo Documentary Festival Stockholm), Veton Nurkollari (Künstlerischer Leiter, DokuFest, International Documentary and Short Film Festival Prizren), Ulla Simonen (Künstlerische Leiterin, DocPoint – Helsinki Documentary Film Festival) 


VIKTOR DOK.horizonte 2014 gestiftet von ARTE, dotiert mit 3.000 Euro:

CANTOS von Charlie Petersmann

Jurybegründung:
„Ein poetischer Film über gewöhnliche aber bemerkenswerte Menschen – Protagonisten, für die Alltag Kampf um Essen, Medikamente und Meinungsfreiheit bedeutet. Vier verschiedene Geschichten werden feinfühlig und mit stets kritischem Blick auf die politische Situation in Kuba zusammen geführt. Der Gewinner des Viktor DOK.horizonte ist CANTOS von Charlie Petersmann.“

Jury:
Prof. Dr. Frank Heidemann (Professor für Ethnologie, Ludwig-Maximilians-Universität München), Hana Kulhánková (Leiterin, One World International Human Rights Documentary Film Festival Prag), Ewa Szablowska (Programmerin, New Horizons International Film Festival Breslau) 


VIKTOR DOK.deutsch 2014 gestiftet vom Bayerischer Rundfunk, dotiert mit 5.000 Euro:

NIRGENDLAND von Helen Simon

Jurybegründung:
"NIRGENDLAND ist die filmische Rekonstruktion eines Gerichtsprozesses, in dem Tochter und Enkelin ihren Vater/Großvater des Missbrauchs anklagen. Helen Simon montiert das Zeugnis der Tochter mit den Prozessaussagen der Enkelin, die sich nach dem Freispruch des Täters das Leben genommen hat. Der Autorin gelingt es, die Mechanismen des Missbrauchs, der sich in die nächste Generation fortführt, zu zeigen. Ihr Film enthüllt die Tragödie einer schuldlos Schuldigen und deckt ein skandalöses Gerichtsurteil auf. Der Mut, dieses schwierige Thema filmisch aufzugreifen und seine betont sachliche Umsetzung verdient den Preis der Jury."

Jury:
Irène Challand (Leiterin Dokumentarfilm, Radio Télévision Suisse), Walter Greifenstein (Redakteur Kinofilm und ARTE-Koordination, Bayerischer Rundfunk), Petra L. Schmitz (Leiterin der Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW Köln), (auch Jury OMU-Preis der Untertitel-Werkstatt Münster 2014) 


OMU-Preis der Untertitel-Werkstatt Münster 2014dotiert mit Beistellung im Wert von 2.500 Euro:

DAS LEBEN NACH DEM TOD AM MEER von Martin Rieck

Jurybegründung:
"Martin Rieck hat Glück gehabt. Mit dem Bestatterpärchen Anna und Philip gelingt es ihm, nahe an ein Thema heranzukommen, das unsere Gesellschaft am liebsten verschwinden lässt: der Umgang mit den Toten. Der Film DAS LEBEN NACH DEM TOD AM MEER bringt die Beobachtungen des Alltags und der Beziehung der beiden in Verbindung mit frei assoziierten Bildsequenzen und einem originellen Soundtrack. Eleganz, Würde, Poesie und Ironie sind die emotionalen Grundtöne dieses Films über ein ungewöhnliches Leben in einer norddeutschen Kleinstadt."

 

FFF-Förderpreis Dokumentarfilm 2014 gestiftet vom FilmFernsehFonds Bayern, dotiert mit 5.000 Euro:

IM SCHATTEN DER COPACABANA von Denize Galiao

Jurybegründung:
"IM SCHATTEN DER COPACABANA ist eine berührende Hommage an einen Einzelkämpfer. Kein Superheld, sondern ein menschlicher Protagonist mit Ecken und Kanten wird hier von Denize Galiao visuell überzeugend portraitiert – ohne dabei Brasilien-Klischees zu bedienen. Der Blogger Ricardo Gama wurde 2011 Opfer eines Attentats und überlebte mit zwei Kopfschüssen. Sein Kampf gegen politische Korruption in Brasilien – dem Land der nächsten Fußball WM – erscheint wie eine Don Quichoterie im kommunalen Wahlkampf der Stadt Rio de Janeiro. Aber er lässt sich nicht durch Drohungen und gesundheitliche Rückschläge entmutigen und stellt das Gemeinwohl über sein persönliches Wohl."

Jury:
Klaus Blanc (Leiter des Fachgebiets "Film & Literatur", Münchner Volkshochschule), Rainer Gansera (Redakteur, Filmkritiker), Ina Rossow (Festival Manager, Deckert Distribution GmbH Leipzig)

 

DOK.fest Preis SOS-Kinderdörfer weltweit 2014 gestiftet von B.O.A Videofilmkunst GmbH, dotiert mit 3.000 Euro:

NEULAND von Anna Thommen

Jurybegründung:
"Der Dokumentarfilm NEULAND von der Schweizer Filmemacherin Anna Thommen greift eines der gesellschaftlich relevantesten Themen in Europa auf – das der Migration. Die Filmemacherin begleitet junge Migranten in der Schweiz und zeichnet ein eindrucksvolles Bild von ihrem engagierten Lehrer, der sich emphatisch darum bemüht, diese jungen Menschen auf den richtigen Weg in einem fremden Land zu bringen. 
Mit einer sensibel geführten Handkamera begleiten Anna Thommen und ihre Kamerafrau Gabriela Betschart beinahe zwei Jahre die Flüchtlinge. Ihnen gelingt ein unaufdringliches und doch hochintensives Portrait einer Gruppe und den Kampf um die Anerkennung und einen Neubeginn. Neuland ist ein wichtiger Film, der Hoffnung macht und der uns öffnet für das Thema der Integration in Europa, das längst eines unserer zentralen gesellschaftlichen Aufgaben ist."

Jury:
Prof. Dr. Heribert Prantl (Leiter Ressort Innenpolitik bei der Süddeutschen Zeitung), Dr. Katja Wildermuth (Redaktionsleiterin Geschichte und Gesellschaft MDR), Margret Köhler (Film- und TV-Journalistin), Daniel Sponsel (Künstlerischer Leiter des DOK.fest), Dr. Wilfried Vyslozil (Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit), Christine Kehrer (Leitung TV/Video Kommunikation) und Sebastian Spaleck (Leitung Online, beide SOS-Kinderdörfer weltweit)

 

megaherz Filmschulpreis 2014
1. Platz im Filmschulfestival. Dotiert mit 3.000 EUR, gestiftet von megaherz:

SCOUTS AT THE CROSSROADS von Sjoerd Niekamp

Jurybegründung:
"Manchmal trennen sich zwei Wege. Der Pfadfinder Jasper will in die Welt hinaus, sein bester Freund Teun bleibt zurück in Gouda. Mit einem präzisem Blick für den flüchtigen Moment schafft es Regisseur Sjoerd Niekamp, die Nähe zwischen seinen Protagonisten spürbar werden zu lassen. Eine humorvolle Parabel über Freundschaft und Abschiede im Leben."

Jury:

Melanie Jilg, HfG Karlsruhe
Susanne Meures, ZHdK Zürich
Christoph Miera, HFF »Konrad Wolf«
Laurentia Genske, KHM Köln
Vera Drude, HFF München
Laura Reichwald, HfbK Hamburg

Special Mention megaherz Filmschulpreis 2014:

IK von Jona Honer

"Sitzt das Ich im Kopf? Und verändert es sich durch einen Tumor, der herausoperiert
werden muss? Diese Frage stellt Jona Honers Film IK mit den Hauptfiguren Pieter und
seiner Frau Annette. Scheinbar Alltägliches wie das Abendessen zu Hause prallt dabei
auf hochtechnisierte Momente im OP. Durch eine starke dramaturgische Reduktion
entsteht ein ganz eigener Raum für Gedanken, auch in unseren Köpfen."

 

ARRI pitch award 2014
1. Platz für das beste Nachwuchskonzept. Beistellungen in Höhe von 5.000 Euro, gestiftet von ARRI:

LEO LÖWE von  Benedikt Schwarzer

Jury:

Petra Felber, BR
Jutta Krug, WDR
Fidelis Mager, megaherz
Türkan Schirmer, ZDF / ARTE
Anita Hugi, SRF
Milena Bonse, ZDF
Monika Schäfer, ARTE /NDR
Franz Grabner, ORF
Ralph Wieser, Mischief Films
Catherine Le Goff, ARTE


Dokumentarfilmmusikpreis 2014
dotiert mit 2.500 Euro dotiert, Preisstifter ist der Förder- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbands:

Ulrike Haage und ihre Filmmusik für MERET OPPENHEIM – EINE SURREALISTIN AUF EIGENEN WEGEN

Jurybegründung:
„Das akustische Spiegelbild zum Film schuf hierzu die renommierte Pianistin, Klangkünstlerin, Komponistin und Hörspielautorin Ulrike Haag, die bemerkenswerterweise selbst, aufgrund ihres eigenen, vielseitigen Schaffens wiederum gewisse Parallelen zur Portraitierten aufweist. Ursprünglich vom Jazz kommend, ist sie in der deutschen Theater- und Hörspielszene und durch ihre Aktivitäten an der Schnittstelle von Pop, Kunst und Avantgarde eine feste Größe. Ähnlich dem Motto Oppenheims „Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie nehmen“ verzichtet sie im Film auf eine opulente Orchestrierung und verleiht stattdessen auf sparsame und reduzierte Weise den verschiedenen Lebensphasen der Protagonistin ihren musikalischen Ausdruck.“

Jury:

Rainer Fabich (Komponist München), Christoph Rinnert (Komponist Berlin), Sebastian Fischer (Komponist München, Preisträger 2013), Ingo Fliess (Produzent München), Sebastian Sorg (DOK.forum München)

Für die BR-Koproduktion „Meret Oppenheim – Eine Surrealistin auf eigenen Wegen“