ANGRY MONK - REFLECTIONS ON TIBET

Tibet, zu Beginn der 1930er Jahre: Der junge Mönch Gendun Choephel wendet sich enttäuscht vom buddhistischen Klosterleben ab. Er möchte verstehen, weshalb Klerus und Adel sein Land von der Welt derart radikal abschotten - und verlässt seine Heimat Tibet in Richtung Indien. Die neue Umgebung fördert seine geistige Emanzipation: Choephel zeigt sich von der kulturellen Vielfalt des Landes begeistert, er forscht in bislang als verschollen geglaubten Schriften und veröffentlicht seine Erkenntnisse in einer eigenen Zeitung. Mit Nachdruck propagiert er darin die Vision eines modernen und aufgeklärten Tibets. Erst wenige Jahre vor seinem Tod kehrt er in sein Geburtsland zurück – und wird sofort inhaftiert. Gendun Choephel stirbt kurze Zeit nach dem Einmarsch der chinesischen Truppen in Lhasa. 

"In Tibet ist alles, was alt und traditionell ist, ein Werk Buddhas. Alles Neue hingegen ein Werk des Teufels. Das ist die traurige Tradition meines Landes", schrieb der Dissident in einem seiner Gedichte. Das tolerante und friedliebende Tibet scheint ein Trugbild zu sein.

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